„Denn wer sich selbst (er)kennt, der weiß, was für ihn nützlich ist,
und vermag zu unterscheiden, was er kann und was nicht.“
Sokrates, griechischer Philosoph, 469 v. Chr. bis 399 v. Chr.
Der sogenannte sokratische Dialog ist eine bewährte Methode, ungünstige Denk- und Verhaltensmuster sowie bestimmte, hinderliche „Glaubenssätze“ bzw. Wertevorstellungen aufzudecken und kritisch zu hinterfragen. Hierbei steht die Rückbesinnung auf eigene Stärken, Kenntnisse und Fähigkeiten des Menschen im Vordergrund. Ziel des sokratischen Dialoges ist es, die eigenen Ressourcen zu fordern und zu fördern.
Durch einfaches, mitunter als naiv wirkendes Rückfragen werden die Erfahrungen und Lebenserkenntisse der Ratsuchenden heraus gearbeitet und analysiert. Eventuell bestehende Selbstzweifel oder nicht zielführende und blockierende Gedanken, können hierdurch aufgelöst und durch eigene, selbst-erkennende und selbst-verantwortliche Denk- und Handlungsmuster ersetzt werden.
Sokratische Dialoge eignen sich daher besonders gut zur Überwindung von Prüfungsängsten, mangelndem Selbstbewusstsein bzw. niedrigem Selbstwertgefühl, auch lassen sich – begleitend zu einer „klassischen“ Psychotherapie – auch leichtere Formen der Depression mit dieser Methode lindern.
Meistens nutze ich für den sokratischen Dialog die Methode von Byron Katie : „The Work“ (= „Die Arbeit“ ) oder die „Wunderfrage“ nach Steve de Shazer.
Beide Formen halte ich für besonders geeignet, wenn das Ziel einer Beratung noch nicht gänzlich klar ist, oder die zu beratende Person sich noch zu sehr im Gefühl der „Ausweglosigkeit“, der Verzeiflung und Ohnmacht gefangen scheinen.